Als Teil der deutschen Kriegsvorbereitung wurde ab 1939 im Rahmen der Baureihe 50 eine Einheits-Güterzuglokomotive entwickelt. Diese sollte schrittweise die veralteten Länderbahn-Güterzuglokomotiven auf allen Nebenbahnen ablösen.
Was später zur Universalgattung der Dampflokomotiven wurde, galt bereits zu Beginn der 1940er Jahre mit einer führenden Laufachse und fünf Kuppelachsen als die beste Konstruktionen der Deutschen Reichsbahn überhaupt. Ausgelegt auf eine Maximalgeschwindigkeit von 80 km/h wurde die DR 50 für die Nutzung in beiden Fahrtrichtungen konzipiert. Bis Kriegsende wurden insgesamt 3.164 Lokomotiven dieses Modells gebaut. Auch hier wurden Bauweise und Ausstattung der Lokomotiven allerdings während der Kriegsjahre vereinfacht. So wurde ab 1942 ausschließlich die vereinfachte Übergangs-Kriegslokomotive produziert. Diese zählte weder Windleitbleche noch Frontschürze oder zweites Führerhausseitenfenster.
Trotz erheblicher Kriegsverluste waren 1945 noch zahlreiche Maschinen diesen Typs vorhanden. So konnte allein die Deutsche Bundesbahn nach Kriegsende mehr als 2.100 Lokomotiven für den weiteren Einsatz als Güterzüge im deutschen Schienenverkehr übernehmen. Darüber hinaus wurden sie ebenfalls für den Personentransport eingesetzt.
Dennoch waren nach Kriegsende Sanierungs-, wie auch allgemeine Umbauarbeiten an den Lokomotiven notwendig. So wurden die Wagner-Windleitbleche durch Windleitbleche der Bauart Witte ersetzt. Zugführerkabinen wurden eingebaut und das Kohlkastenvolumen wurde entsprechent verringert.
Gerade in den 1950er Jahren wurden zahlreiche dieser Lokomotiven als Versuchsträger genutzt. Statt Oberflächenvorwärmer wurden die Lokomotiven nun mit Henschel-Mischvorwärmer Kesseln ausgestattet. Die Rostflächen wurden in ihrer Größe angepasst und auch Giesl-Ejektoren wurden vereinzelt eingebaut.
Die letzten sich noch im Einsatz befindlichen Lokomotiven wurden schließlich Anfang 1977 endgültig ausgemustert.
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