Die Dampflokomotiven des Lenz-Typ M sind Schmalspurlokomotiven der Deutschen Reichsbahn. Neben dem Lenz-Typ M wurde ebenfalls ein Lenz-Typ Mh für die Heißdampfausführung der Lokomotive gebaut. Beide Exemplare zeichnen sich durch eine Spurbreite von 750 mm und eine verbesserte Leistung im Vergleich zu ihren Vorgängermodellen Lenz-Typ m und Lenz-Typ nn aus.
Nachdem bis dato hauptsächlich zweiachsige Dampflokomotiven auf den zur Verfügung stehenden Eisenbahnstrecken genutzt worden waren, konnten die steigenden Ansprüche im Bahnverkehr bald nicht mehr von diesen Lokomotiven erfüllt werden. Auch die Malletlokomotiven, mit denen die Firma Lenz & Co. zwischenzeitlich experimentierte, vermochten die Anforderungen nicht zu erfüllen. Um also dem steigenden Verkehrsleistungen gerecht zu werden, gab die Provinzverwaltung Pommern zwischen 1913 und 1914 acht dieser vierfach gekuppelten Lokomotiven in Stettin in Auftrag.
Anlehnend an den Lenz-Typ I wurden diese Lokomotiven zunächst lediglich als Nassdampflokomotiven geliefert. Mit einem flachen, über dem Rahmen liegenden Wasserkasten und einer dadurch besonders einfachen Kesselwartung erfreuten sich diese Lokomotiven schnell großer Beliebtheit.
Dennoch wurden die Lokomotiven nach dem Ersten Weltkrieg zu Heißdampfmaschinen umgebaut. Die verbesserte Variante Vulcan sparte dabei nicht nur Wasser, sondern ermöglichte eine erhebliche Leistungssteigerung. Zusätzlich zu diesen Veränderungen wurden die Lokomotiven auch strukturell angepasst. So wurde Schornstein und Überhitzerdampfkasten nach vorn verschoben. Des Weiteren wurde auf den Einsatz eines Flachschiebers zu Gunsten von Kolbenschiebern verzichtet. Und es wurden neue Lüftungsaufsätze auf dem Führerhaus angebracht.
Ursprünglich von der Rügenschen Kleinbahn genutzt, übernahm die Deutsche Reichsbahn nach Kriegsende mehrere Lokomotiven diesen Typs. Bedingt durch ihre Leistungsstärke wurden auch die ursprünglichen Nassdampfmaschinen nach und nach auf Heißdampf (Lenz-Typ Mh) umgerüstet. Wie auch andere Lokomotiven wurden zahlreiche Schmalspurbahnen dieses Bautyps nach Ende des zweiten Weltkrieges im Rahmen der Reparationsleistungen an die UdSSR abgegeben.
Die von der Deutschen Reichsbahn übernommenen Lokomotiven der RüKB wurden ab 1949 zur einheitlichen Kennzeichnung mit den Betriebsnummern 99 4631 udn 99 4633 bezeichnet. Mitte der 1990er Jahre wurden sowohl Kessel als auch Zylinder dieser Lokomotiven erneuert und erneut im originalen Grün lackiert.
Nachdem die 99 4631 zwischen 1984 und 2002 als Denkmallokomotive in Lehrte eingesetzt wurde, befindet sie sich nun in Baden-Württemberg. Derweil sind alle anderen Lokomotiven diesen Typs weiter im Einsatz.
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