Wegen ihres imposanten Aussehens wird die V320 oft als die große Schwester der 218 bezeichnet. Im Programm zur Diesellokherstellung in den Jahren 19 55/1956 hatte die Bahn auf eine Hochleistungslokomotive gesetzt, die imstande war schwerste Güter transportieren.
Eine aus heutiger Sicht nicht gelungene Investition, wenn man an die baldige Elektrifizierung vieler Strecken denkt. Logischerweise erkannte man nach kurzer Zeit, dass für eine Dampflok wie die V320 kaum noch Bedarf bestand.
Umrüstung zur Güterzuglok
Auch der Produzent hatte schnell eingesehen, dass es für diese Lok in Bezug auf Personenbeförderung keine Zukunft gab. Aufgrund dessen verlor die Lok ihre Heizung, eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h war ebenfalls nicht besonders überzeugend. In den 1990 er Jahren stand der V320 ein italienisches Intermezzo bevor. Ab 1995 wurde sie nördlich von Venedig im Containerhafen Genua eingesetzt.
Seit 1998 ist die V320 in Deutschland wieder unterwegs. Gekauft vom Gleisbauunternehmen Wiebe wurde sie modernisiert und aufgearbeitet. Während dieser Zeit war sie in ganz Deutschland bezüglich des Bauzugdienstes unterwegs.
Dampflok V3 120 in der Gegenwart
Auch heutzutage sind einige wichtige Hauptbahnen noch immer nicht elektrifiziert und auf diesen Strecken finden die dampfbetriebenen Loks immer noch Anwendung. Überall dort kann auch auf die Anwendung von dampfbetriebenen Loks nicht verzichtet werden, weder im Güterverkehr noch im Personenverkehr.
Die Dampflok V320 sucht man auf diesen Strecken vergebens und daher kann man zu Recht behaupten, dass die V320 eine besonders vortreffliche, aber leider ungenutzte Chance gewesen wäre. Was bleibt ist eine schöne Erinnerung und geschichtlich gesehen war die V320 allemal ein gelungenes Projekt.
Bildquelle: Von A. Gutwein – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link